Das Kollektiv Zentrale für kritische Bürger*innenanliegen in Sachen Kulturareal Kongresshalle setzt sich seit Mitte 2023 mit der Kongresshalle auseinander. Dabei bildet der aktuelle Prozess, die Errichtung eines Opern-Ergänzungsbaus und das Konzept der Atelierflächen, einen Schwerpunkt in der Auseinandersetzung mit dem „difficult heritage“. Im Kontext des Rechtsrucks in westlichen Demokratien, ist die ideologiekritische Auseinandersetzung ein Schlüsselmoment. Durch das Aussterben der Zeitzeuginnen werden Areale wie das in Nürnberg umso wichtiger, indem sie als Lernorte Geschichte konkret erfahrbar machen. Die Gentrifizierung unter Einsatz von Hochkultur und der Errichtung von Konsumorten vollendet das Vergessen.
Um eine Gegenöffentlichkeit zu schaffen nimmt die Zentrale die Rolle der kritischen Beobachter*innen ein, ohne den historisch-politischen Bildungsauftrag der Stadt erfüllen zu wollen. Die Vernetzung mit anderen Initiativen und Expert*innen ist zu einer wichtigen Methode geworden, ebenso wie die kollektive künstlerische Forschung im Feld der Erinnerungskultur. In diesem Kontext wurde auch die Auseinandersetzung mit dem Begriff des „Eingedenkens“ von Walter Benjamin relevant. Dazu schreibt dieser: „Die Geschichte ist Gegenstand einer Konstruktion, deren Ort nicht die homogene und leere Zeit sondern die von Jetztzeit erfüllte bildet.“